Bodegas Arraez
Wie kann ich mit unseren Weinen ein junges Publikum erreichen?
«Wein? Lass uns lieber Bier trinken!» Die Aussage seiner Freunde liess Toni Arràez nicht auf sich sitzen. Der damals 29-Jährige, der die Leitung des Weinguts soeben von seinem Vater übernommen hatte, stellte sich die Frage: «Wie kann ich mit unseren Weinen ein junges Publikum erreichen?» Spätestens jetzt, elf Jahre danach, kann er sich die Frage beantworten.
Das Erfolgsrezept: Moderne Weine keltern und sie auch so zu verpacken, ohne die Seele des mittlerweile 67-jährigen Familienunternehmens zu verkaufen. Der Plan ist aufgegangen. Nun ist das Team von Bodegas Arráez der Farbtupfer schlechthin in der Region Valencia. Diese galt, zumindest was Weine anbelangt, lange als etwas verschlafen.
Dies traf ein Stück weit auch auf die Bodegas Arràez zu. Innert Windeseile hat sich das gewandelt. «Bevor Toni kam, gab es nur wenige Mitarbeiter. Ein Durchschnittsalter von 63, schätz ich mal», erzählt uns Export-Manager Pedro Calabuig schmunzelnd. «Jetzt sind wir 35, 36 Leute, im Schnitt etwas über 30 Jahre alt. Alle bringen sich ein, haben coole Ideen. Alle hören auf alle. Die Hierarchien sind flach, der Spass bei der Arbeit gross.» Das Team: Jung, frisch, frech und dynamisch. So präsentieren sich auch die Flaschenetiketten, das Branding, die Markensprache, allgemein der Auftritt nach Aussen. «Uns ist wichtig, dass die Weine dazu passen», sagt Pedro.
Man setzt auf autochthone spanische Traubensorten wie Bobal, Monastrell oder Tempranillo. Beim Besuch von Landolt Weine in Spanien überzeugten die Weine auf ganzer Linie. Bodegas Arráez ist Rock’n’Roll. Die Etiketten zieren etwa eine Pistole (Pedro: «der Querschläger; es hat nichts mit Gewalt zu tun»); ein alter Winzermeister, der ein Fass Wein auf einem Dinosaurier ausliefert oder das wilde Durcheinander der Canallas-Weine.
Wir rocken mit! Die Weine sind noch nicht so lange Teil unseres Sortiments – und sind bereits voll etabliert.