Bodegas Valduero
0.7% auf höchstem Niveau
Valdueros Rebfläche macht im Vergleich zum knapp 24’000 Hektar grossen Weinbaugebiet Ribera del Duero nur einen Bruchteil aus. Dafür sind die gut 170 Hektar, die Valduero in eigener Regie pflegt und hegt das herausragende Beispiel für Weitsicht, Qualitätsversessenheit und Verbundenheit mit Natur, Region und den Menschen, die dort ihr Zuhause haben. Die beiden Schwestern Yolanda und Carolina hatten schon in den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts die Idee in den hochgelegenen Regionen des Ribera del Duero Gebietes ein neues Weingut zu gründen. Die grossen Nachbarn im Tal, die durch den hier spürbaren Klimawandel bedingt immer früher, zum Teil schon im August mit der Ernte beginnen müssen, hatten damals nur ein müdes Lächeln für die Pionierschwestern übrig.
Heute blicken viele neidisch auf die malerisch auf 800 bis 950 Meter hoch gelegenen Rebberge und können von späten Erntezeitpunkten im Oktober und November nur noch träumen. Aber was macht die späte Ernte denn so besonders? Durch die tieferen Temperaturen, vor allem in den Nächten nach heissen Sommertagen, können die Trauben viel mehr Extrakt und feinere Säure entwickeln, was den Weinen zu mehr Tiefgang, Langlebigkeit und Frische verhilft.
So werden von Valduero auch keine 2 Jahre alten Weine verkauft, sondern der Einsteiger «Dos Maderas» ist schon vor 5 Jahren geerntet worden und die grossen Gran Reservas 2 Racimos und 12 años sind mit dem aktuellen Jahrgang 11 und über 20 Jahre alt. Und sie ziehen es durch mit ihrem unglaublichen Qualitätsverständnis, die beiden Schwestern. Aus den 170 Hektar Reben werden für spanische Verhältnisse nur wahnwitzig mickrige 400’000 Flaschen gekeltert und in schwachen Jahren werden die Trauben zwar vergoren und professionell gekeltert, dann aber nicht unter dem Dach von Valduero angeboten, sondern an andere Weingüter der Region weiterverkauft. So kam zuletzt der Jahrgang 2013 gar nicht in die begehrte Valdueroflasche, sondern wurde an andere Weingüter in der Region abgegeben.
Unerbittlich und rau ist auch das Klima zuweilen in dem atemberaubend schön gelegenen Weingut Valduero, um so herzlicher der Empfang von den langjährigen Mitarbeitern und dem Geschwisterpaar Yolanda und Carolina. Klar, die Schweiz ist der wichtigste Absatzmarkt für die Weine aus diesem exklusiven Weinbaugebiet Spaniens, Landolt ist aber vor allem Partner der ersten Stunde von Valduero und so fliesst in unseren Adern halt auch ein bisschen Tempranillo und blitzt hier und da das spanische Temperament hervor.
Der kalte Januarwind kann uns auf dem 900 Meter hochgelegenen Weingut somit überhaupt nichts anhaben, das knisternde Feuer im hoch oben thronenden alten Haus für die Traubenpresse über der mittlerweile nur noch mit Schwerkraft arbeitenden modernen heutigen Kelterei wärmt unsere Gemüter und lässt freudige Vorfreude auf die nächste Degustation bei unserem Lieblingsribera aufkommen.